Historischer Überblick
837 schenkte der ostfränkische König Ludwig der Deutsche dem Salzburger Erzbistum unter Bischof Liupram einen Landstrich im Slawenland an der Ybbs. Das in dieser Urkunde genau umschriebene Gebiet mit dem Ort "IPUSA" wird nicht zuletzt wegen des in dieser Gegend singulären RUPERTPATROZINIUMS - der hl. Rupert ist gemeinsam mit dem hl. Petrus Bistumspatron von Salzburg - mit dem heutigen Winklarn gleichgesetzt. Auf diesem Gebiet steht eine Kirche, die schon vorher ein gewisser Erzbischof Adalram (821 - 836) mit des Königs Erlaubnis errichtet hatte. Das Erzbistum Salzburg war nach den Awarenkriegen der erste Hauptträger der Mission im Osten, nachdem es im Jahr 798 von Karl dem Großen in einem dringenden Befehl beauftragt worden war, in die "partes Sclavorum", die von Slawen besiedelten Gebiete, zu gehen.
890 werden in einer weiteren Schenkung König Arnulfs an die Salzburger Kirche , nochmals die Güter zu Scafarafeld erwähnt, doch diesmal umfasst „Ipusa“ nur mehr die Kirche, einen Wirtschaftshof sowie die Zehentrechte innerhalb des Gebietes, das wir als die späteren Katastralgemeinden Winklarn, Dorf Haag und Schönbichl kennen. Mit dem Aussterben der Karolinger verlor Salzburg an Einfluss in den Donauländern. So kommt es zum Schrumpfungsprozess der Salzburger Urpfarre „Ipusa“.
955 Der Sieg über die Magyaren in der Schlacht auf dem Lechfeld bestätigt Salzburg seine alten Gebiete an der Ybbs wieder.
977 wird der Ort dann SCAVERVELT genannt (heute Schaffenfeld, östlich von Winklarn). Die Kirche war damals zweifellos eine TAUFKIRCHE MIT PFARRLICHEN FUNKTIONEN und verlor diese Qualität erst in den Ungarnwirren oder gar erst durch Konkurrenz des aufstrebenden Amstetten (Anfang 11. Jhdt.) das ja als Eigengut des Bistums Passau den Diözesanbischof hinter sich hatte. Seither gehörte Winklarn zur Pfarre Amstetten, doch hat die Kirche sicher als Filiale weiter bestanden, wie aus der Patroziniumskontinuität geschlossen werden kann.
1142 Die nächste Nennung von SCAVERVELT ist nun erst im Stiftbrief des Benediktinerinnenklosters Erla. Otto von Machland, der Stifter von Erla, kann nur durch seine Frau, Jutta von Peilstein, in den Besitz von Winklarn - Schaffenfeld gekommen sein. Die Peilsteiner ihrerseits waren Vögte von Salzburg. So dürften die Besitzungen der Kirche in Winklarn durch die Vögte entfremdet worden sein. Die Kirche von Winklarn wird darin nur mehr als Kapelle geführt.
1234 hat Erla eine päpstliche Bestätigung seiner Patronatrsrechte erhalten, und hierin wird nun unsere alte RUPERTI-KIRCHE ertmals CAPELLA DE VINCHELAREN genannt; Die neue Pfarre Winklarn entstand durch Dotation von seiten der Benediktinerinnen von Erla in der zweiten Hälfte des 13. Jhdt.